Aus unserer Arbeit als Verband

CN-Online
26. November 2012

"Tourismus-Tag" Die "Marke" machts auch im Fremdenverkehr

CUXHAVEN. In den Süden oder doch lieber an die Nordsee? Die Frage nach dem viel versprechendsten Reiseziel beantwortet der Gast nach eigenem Gusto. Ein Urlaubsort, der Touristen halten und sogar neue hinzugewinnen möchte, tut deshalb gut daran, die eigenen Angebote durch die Besucher-Brille zu sehen. Um diesen Perspektivenwechsel ging es unter anderem beim „1. Tourismus-Tag“, der Ende letzter Woche vom Touristic-Verband Nordseeheilbad Cuxhaven e.V. veranstaltet wurde.

Das Geschäft mit dem Fremdenverkehr hat Cuxhaven unabhängig genug gemacht, mancher Krise zu widerstehen. Ein Trumpf, den das Nordseeheilbad weiterhin ausspielen könnte, denn die Prognosen für die Zukunft des Tourismusstandortes „Küste“ sehen gut aus, sehr gut sogar. Das bestätigte TUI-Produktmanager Gerald Schmidt, der auf Einladung des Touristic-Verbandsvorsitzenden Henry Beckröge am Freitag vor den „Tourismus-Tag“-Teilnehmern sprach. Die Nordsee sei immerhin längst zu einer Ganzjahresdestination geworden, gab der Ressortleiter des weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannten Reisekonzerns zu bedenken. Und trotz einer auch in Cuxhaven zu beobachtenden Verschiebung des Geschäftes zugunsten des Kurz- oder Tagestourismus, sei der „Küstengast“ als solcher immer noch ein Reisekunde mit überproportional langer Verweildauer.

Vielen der von Schmidt beschriebenen „Wünschen“ dieser Urlauberzielgruppe ist Cuxhaven durch teils erhebliche Investitionen entgegengekommen – oder steht zumindest im Begriff, das Angebot dahin gehend zu optimieren. Für die Cuxhavener Kurverwaltung präsentierte Anett Bentert, zuständig für Marketing bei der Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH, am Freitag die Ausbaupläne für das Thalassozentrum in Duhnen. Die Bedeutung der Wellness-Gedankens als Vermarktungsinstrument war zuvor vom TUI-Manager im Rahmen eines Zielgruppenprofils beschrieben worden. Nach TUI-Erhebungen ist der „typische“ Nordseeurlauber 51 bis 60 Jahre alt, entstammt „mittleren oder unteren sozialen Schichten“ und besitzt besondere Affinität zu Kundenkarten.

Getsch gegen Zäune am Strand

Auf Punkte, an denen es in Cuxhaven und den Nachbargemeinden bis dato noch hapert, war Oberbürgermeister Dr. Ulrich Getsch in einem Grußwort zum Veranstaltungsauftakt zu sprechen gekommen: „Was hier fehlt ist eine gemeinsame Vermarktung unter einem eigenen Label“, sagte Getsch.

Zwar werde an eben diesem Thema im Augenblick schon gearbeitet, berichtete der Oberbürgermeister, bekannte gleichzeitig aber auch, dass der Weg hin zu einer gemeinsamen Marke seines Erachtens „zu langsam“ zurückgelegt werde. Neben einem übergreifenden Label muss aus Getschs Sicht langfristig auch ein gemeinsames Abrechnungssystem her. In einem Nebensatz rührte er dann an einem Thema, das in Cuxhaven lange als Tabu galt: „Ich wäre als OB ganz froh“, sagte Getsch, wenn wir es hinkriegen würden, die Zäune an den Stränden einzureißen.“ Mit Rücksicht auf die Erwartungshaltung von Cuxhaven-Urlaubern könne man nicht einerseits mit Begriffen wie Freiheit und Weltnaturerbe arbeiten und anderseits den ungehinderten Zutritt zum Wasser versperren.

Von Kai Koppe 

 

 
szmtag

 

 

Mitteilung an die CN

 

 

 

 

Die offizielle Stellungnahme zum Thema Tourismusabgabensatzung

 

Nach ausgiebiger Diskussion in den Verkehrsvereinen und in zwei Versammlungen des Touristic-Verbandes ist folgender Vorschlag für die Tourismusabgabensatzung erarbeitet worden.

 

Die Punkte sind nicht nach der Wertigkeit ausgerichtet.

 

Saisonanpassung:

 

Die Mitglieder des Touristic-Verbandes schlagen vor von der geplanten durchgängigen Ganzjahreskurtaxe abzusehen und bei der bewährten Regelung Haupt- und Nebensaison zu bleiben.

Die Zahlung eines gleichbleibenden Satzes von 2,80€ für das ganze Jahr wird als äußerst schädlich angesehen. Ein Imageverlust ist zu erwarten und damit schwindende Gästezahlen.

 

Für die Hauptsaison wird vorgeschlagen, die jetzige Zeit zu verlängern und mit dem 15.03. eines Jahres zu beginnen und am 31.10. eines Jahres zu enden. Die Nebensaison wäre entsprechend vom 01.11. bis zum 14.03. eines Jahres anzuschließen.

 

Strandbenutzungsgebühr:

 

Die Strandbenutzungsgebühr wird von den Vertretern des Tourismus als eine Gebühr angesehen, die über dem Satz der Kurtaxe für den in Cuxhaven Urlaub machenden Gast liegen sollte. Dabei ist eine Höhe von 3,-€ als durchaus realistisch angesehen worden.

 

Kurzonen:

 

Nach langen Überlegungen und Abwägungen der unterschiedlichen Meinungen ist ein Vorschlag entstanden, der von allen Beteiligten als akzeptabel angesehen wird.

 

Die bisherige Kurzone 2 wird mit der Kurzone 1 zusammen gelegt, die Kurzone 3 wird zur Kurzone 2.

 

 Kurkarte:

 

Durch die Auflösung der Kurzone 2 wären dann in der neuen Satzung nur noch zwei Kurzonen für Cuxhaven vorhanden. Für diese Kurzonen schlägt der Verband folgende Kurtaxhöhen vor:

 

Kurzone 1                   Hauptsaison 2,50€                   Nebensaison 1,50€

 

Kurzone 2                   Hauptsaison 1,50€                   Nebensaison 1,00€

 

 

Freistellung von Kurtaxe:

 

Der in der Sitzungsvorlage genannte Wunsch, auf alle Vergünstigungen der Kurtaxe zu verzichten, entspricht nicht dem Gedanken einer barrierefreien Stadt. Es würde eine Welle der Empörung erzeugen, die einen sehr großen Imageschaden verursachen würde.

 

Deshalb schlagen die Touristiker vor, Menschen mit Behinderung bei der Befreiung von der Kurtaxe zu berücksichtigen.

 

Abordnungen aus unseren Partnerstädten sind Werbeträger für unsere Stadt und sollten von der Kurtaxpflicht befreit werden.

 

Die Freistellung von Kindern unter 16 Jahren wird als ein schönes Werbeinstrument für die Tourismuswirtschaft angesehen. Durch diese Befreiung können Familien tatsächlich entlastet werden.

 

 

Kurtaxinkasso:

 

Die Akzeptanz für diesen angedachten Schritt ist bei allen Beteiligten vorhanden.

Der Gast profitiert von der Lösung.

 

Die von der Verwaltung an den einzelnen Vermieter gegebene Verpflichtung, den Kurbeitrag einzuziehen, ohne dafür eine Aufwandsentschädigung zu bekommen, ist rechtlich fraglich. Man sollte an eine Lösung finden, die dem kleinen Vermieter genauso gerecht wird, wie dem Großvermieter oder Hotelier. Der Aufwand, der für die Erhebung getrieben wird, ist nicht zu unterschätzen. Es kann nicht das Ziel sein eine Dienstleistung kostenlos zu erhalten.

 

In diesem Zusammenhang weisen die geschäftstätigen Vereine (VVCuxhaven 1927 e.V. central, VVCuxhaven Lüdingworth und VV Cuxhaven Holte-Spangen) zusammen mit der Cux-Tourismus GmbH auf die durch das Vermieterinkasso wegfallenden Umatzerlöse, die zum Erhalt der Informationsstellen zwingend notwendig sind. Der Einbruch dieser Einnahmequelle ist für diese Betriebe so einschneidend, das über Entlassungen und

 

Reduzierung der Öffnungszeiten bis zur Schließung der Infotätigkeit  nachgedacht werden musste. Diese Dienstleistung in allen Kurteilen aufrecht zu erhalten kostet viel Geld, was ohne eine anderweite Unterstützung nicht mehr zu realisieren ist.

Bisher bekommen die Vereine keinerlei Unterstützung von der Stadt für diese Tätigkeiten.

 

Nach den zu erwartenden einschneidenden Veränderungen wäre der Status Nordseeheilbad eventuell auch nicht mehr zu halten.

 

Strandautomaten:

 

Die Automaten, als Ersatz für Strandkassier, werden von allen Vereinen abgelehnt.

Sie können nicht den Umgang mit dem Gast, der zum positiven Erscheinungsbild beiträgt, ersetzen. Der Strandkassierer hat viele Möglichkeiten zur Kontrolle des Zugangs für nicht erlaubte Dinge oder auch Tiere. Mit manch netten Worten kann er die Verwehrung des Zutritts in eine positivere Richtung lenken, oder sogar das Verständnis für die Situation erreichen. Es sind Menschen, die kommunizieren können, Auskünfte erteilen, oder auch mit Tipps den Urlaub verschönern helfen.

 

Zusatzleistungen zur Kurkarte:

 

Angesprochen wurde auch die Frage einer Einbindung der Kurkarte in das Netz des Bäderbusses oder eventuell für den gesamten öffentlichen Nahverkehr im Stadtbereich.

 

Die mit der Kurkarte verbundene Eintrittsermäßigung in Bäder  ist ein weiterhin als wichtig angesehener Punkt zur Unterstützung der Kurkarte als Werbeelement.

 

Jahreskurkarten:

 

Die Vergabe von Jahreskurkarten ist im Laufe der Jahre immer wieder verändert worden. Den Wunsch nach einer Jahreskurkarte mit Lichtbild halten wir für wichtig.

Die Satzung versucht den „schwarzen Schafen“ Herr zu werden. Dem Missbrauch durch Weitergabe der Jahreskurkarte würde damit ein Riegel vorgeschoben.

 

 

Die geäußerten Vorschläge sehen die Verbandsmitglieder als Unterstützung zum Vorhaben der Neuordnung des Tourismus an und hoffen auf eine breite Beteiligung an den Entscheidungsfindungen in den Gremien.

 

Der Vorstand des Touristic-Verband im Nordseeheilbad Cuxhaven e.V.

 


Impressionen aus den Kurteilen

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